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FRÜHJAHR 2022

der raum - szenisches gedicht für tontechniker und beleuchter von Ernst Jandl

 

 

 

 

 

Premiere 16.3. 2022 Kulturhaus Dornbirn / 20 Uhr 

Weitere Vorstellungen 19.,24., 25 und 26.3. 2022  

Kulturhaus Dornbirn / 20 Uhr

 

 

Künstlerische Leitung Stephan Kasimir / Caro Stark

Lichtdesign Matthias Zuggal

Sounddesign Paul Winter

Künstlerische und technische Mitarbeit Manuel Menghin

Der Vorhang geht auf. Die Bühne bleibt leer.  Nein. There is a Light that never goes out. "sehr hell sehr sehr hell” schrieb Ernst Jandl. Und: ” zu pulsieren beginnend/ lichtstöße / tief hinein in / zuschauerraum / zuschauergefühl: augenschock“.  Ernst Jandls der raum - szensiches gedicht für beleuchter und tontechniker ist ein Lichttheaterballett, dass sich auf das rückbesinnt, was Theater kann: erschrecken, verzaubern, entzaubern. Allein durch Licht und Ton und in völliger Abwesenheit von Schauspieler*innen. Ernst Jandl hat eine Ode an den Theaterraum und seine Technik: Licht und Farbe, Klang und Architektur, Nebel und Stille geschrieben. Eine metaphysische Erfahrung von Zeit und Raum –losgelöst von Sprache, von Plot und Figuren. In Zeiten der Pandemie kann Jandls „leerer Raum“ aber auch als spöttischer Kommentar zur Spätmoderne gelesen werden, in der die Denkräume für Kultur, Politik und Gesellschaft von den Apologeten der Slim Fit - Generation immer mehr ausgehöhlt und entleert werden. „Ohne Kunst und Kultur wird es still“ hieß es am Anfang der Pandemie. Vielleicht hätten wir die Zeit am Balkon lieber nützen sollen um die Räume wieder mit Inhalten zu füllen. Was bleibt übrig, außer einem Raum als Ort von Möglichkeiten, die einem dann dringlich bewusst werden, wenn sie abwesend sind? Die Abwesenheit all der üblichen Ausdrucks- und Gestaltungsformen klassischer oder zeitaktueller Themen ist doch mehr als ein bloßes Nichts, birgt sie doch immer noch das Bewusstsein dessen, was in diesem Nichts möglich wäre. Lasst euch (nicht) blenden!

„Es schließt nicht an die liebenswürdige österreichische Theatertradition an und hat auch nicht die Aufgabe, dem Theater zu geben, was des Theaters ist. Vielmehr sucht dieses Stück ein Stück praktischer Erforschung des Theaters (das dabei als etwas Gegebenes und technisch hoch Entwickeltes angenommen wird) zu sein, indem es die räumliche Erfahrung des Theaters optisch und akustisch zu seinem Thema macht. Das geschieht in der Weise, dass dieses Stück, ähnlich wie es die konkrete Poesie im Bereich der Lyrik tut, einen einzelnen Aspekt des Theaters, nämlich den räumlichen, den des Theaterraums, von allen übrigen trennt und ihn allein, optisch und akustisch und sogar mit einem Rest von Semantik, einem Minimum an sprachlicher Aussage, zum Theaterereignis macht. Es ist das letzten Endes die gleiche Methode der Reduktion, mit dem Ziel des Erforschens und Zeigens, von der im Zusammenhang mit der konkreten Poesie immer wieder, und mit recht, die Rede ist.“

(Ernst Jandl über „der raum. szenisches gedicht für beleuchter und tontechniker)"

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