SOMMER 2021
jedermann (stirbt)
von Ferdinand Schmalz
Premiere am 19.8.2021 20 Uhr
20.,21., Kulturhauspark Dornbirn
weitere Vorstellungen am
26.,27.,28.,8 am Gutshof Heidensand
Lustenau
Regie Stephan Kasimir
Ausstattung Caro Stark
Lichtdesign Jan Wielander
Produktionsleitung Roman Zöhrer
Plakat Lena Seeberger
Darsteller*innen
Jedermann ist ein selbstherrlicher Banker, die Zeiten sind hart, nüchtern und gottlos. Geld regiert die Welt und ersetzt die Religion. Während sich draußen auf den Straßen Unruhen ankündigen, will Jedermann hinter Zäunen in seinem Garten ein Fest feiern. Einer der Gäste ist der Tod. Als dem Manager schwant, dass ein letztes Stündlein geschlagen hat, bittet er um Aufschub. Doch wie für jedermann gilt auch für ihn: Alle Menschen müssen sterben und jede:r stirbt für sich allein. Sein Geld wird ihm am Ende nichts nützen. Auch Jedermann wird Niemand werden. Und die Frage bleibt: Was kommt danach? Nichts?
Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz befreit das zu einer der Ikonen des Theaters gewordene Original von Hugo Hofmannsthal aus dem engen Moral -Korsett des mittelalterlichen Mysterienspiels. Sein spielerischer Umgang mit Sprache und Versmaß, Schärfung und Ausweitung der Konflikte durch Einbeziehung heutiger gesellschaftlicher Zustände transportiert diese in unsere Gegenwart. Ferdinand Schmalz verwandelt den alten Topos von Leben, Sterben und Sexualität des Menschen in ein zeitgenössisches Spiel über die Gier der Finanzmacht, der die Angst vor dem Nichts und die unangenehmen Fragen nach der eigenen Verantwortung in einer sich mit immer höheren Zäunen schützenden Ersten Welt im Nacken sitzt. Und Ferdinand Schmalz legt den Finger auf eine Wunde der Gegenwart. Denn auch wenn die Hälfte aller nach 2010 geborenen Kinder heute gute Chancen hat, älter als 100 Jahre zu werden: Der Tod ist unbesiegbar.