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FRÜHJAHR 2021

"DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG)"

von Thomas Köck

Premiere am 1.April 2021 18 Uhr

weitere Vorstellungen am 

2.,3.,7.,8.,9. April 18 Uhr

 

Regie Stephan Kasimir

Ausstattung Caro Stark

Lichtdesign Matthias Zuggal

Produktionsleitung Lisa Weiss

Plakat Lena Seeberger

Darstellerinnen

Jeanne Marie Bertram

Maria Fliri

Simone Loser

Joachim Rathke

Jens Ole Schmieder

 

 

 

 

Europa, im Winter 1918/19, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Inmitten eines Jahrhundertsturms irgendwo im posthabsburgischen Niemandsland trifft eine Landvermesserin auf einen Kutscher und bittet ihn, sie zur Grenze zu bringen. Immerhin schickt sie das ehemalige k.u.k. Vermessungsamt, um die neuen Außengrenzen zu vermessen. Aus dem kurzen Ritt durch die Peripherie des frühen, krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts wird allerdings schnell eine surreale, albtraumhafte, posthistorische Odyssee durch einen aus der Zeit und aus den Fugen geratenen Kontinent. Langsam verschwimmen im Sturm Zeiten und Schauplätze, historische Fakten und blinde Mutmaßungen. In einem kafkaesken Setting über die letzten 100 Jahre hinweg bis heute, entwirft der Autor Thomas Köck, die "dritte republik" als ein Verfassungskonzept für ein taumelndes Europa zwischen Globalisierung und nationalstaatlichen Sehnsüchten: die Dystopie eines autokratischen und neoliberalen Staatenbunds, ausgelöst durch den Rechtsruck mehrerer europäischer Länder. Unterwegs treffen der Kutscher und die Landvermesserin vom Tremor gebeutelte Soldaten, eine desertiere Fallschirmspringerin, kafkaeske Gehilfen, einen suizidalen, weltberühmten Reeder, und das alles am fürchterlichsten und menschenfeindlichsten Gebiet der Geschichte: der österreichischen Provinz.  Eine Vermessung nach Motiven und Zitaten von Jim Jarmusch, Franz Kafka, Thomas Pynchon, Neal Young, Robert Menasse, Ulrike Guerot, Wendy Browm, Aram Chatschaturjan, Dimtri Shostakovich und Sergei Rachmaninow. Thomas Köck ist einer der herausforderndsten und gefragtesten Dramatiker*innen Österreichs, der mit bildgewaltiger Sprache Phänomene und Akteur*innen der politischen Gegenwart geschichtsmetaphorisch und höchst theatral fasst. Nicht umsonst spielt „dritte republik“ im Titel auf die 1994 unter Jörg Haider verfasste Programmschrift „Weil das Land sich ändern muss! Auf dem Weg in die Dritte Republik“ an, in der ein Umbau Österreichs von einer parlamentarischen Demokratie zu einem Staat unter der quasi alleinigen Führung eines direktgewählten Staatslenkers mit umfassenden Befugnissen skizziert wird. Mit „dritte republik (eine vermessung)„  schafft Thomas Köck das Panorama eines taumelnden Kontinents zwischen europäischem Traum und nationalstaatlichen Sehnsüchten.

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